Zu Besuch im DAV
Kletter- und Boulderzentrum waren soeben die Gießener Schuldezernentin
Astrid Eibelshäuser (auf dem Foto 2.v.l.) und der stellvertretende
Schulverwaltungsamtsleiter Christian Neißner (2.v.r.) zusammen mit
Redakteuren der Lokalpresse (M.). Letztere ließen sich von den
Vertretern der Stadt sowie von LLG-Sportlehrer Muhammet Aydin und
Betriebsleiterin Maren Becker eine kürzlich vereinbarte Kooperation
zwischen Alpenverein und Stadt Gießen vorstellen. Das spezielle Angebot
ist für beide Seiten von Vorteil: Schüler ab der 5. Klasse können im
Sportunterricht das Klettern und damit eine attraktive Sportart
erlernen. Und die Sportstätte, die nachmittags und abends stark
frequentiert wird, kann nun auch vormittags mit einer stärkeren
Auslastung rechnen.
Schon seit
dem vergangenen Jahr nutzte auf Initiative von Sportlehrern gelegentlich
einzelne Klassen und Sport-Leistungskurse die Gießener Kletterhalle an
Projekttagen für einen ungewöhnlichen Sportunterricht. Diese
Zusammenarbeit soll nach dem Willen des Schulverwaltungsamtes ausgedehnt
werden. Ab sofort können alle weiterführenden Gießener Schulen ab der
5. Klasse ihren regulären Sportunterricht auch im Kletterzentrum
abhalten, und zwar üblicherweise montags, mittwochs und freitags ab 8
Uhr. In die dabei entstehenden Kosten für Eintritt und bei Bedarf die
Bereitstellung von Klettertrainern teilen sich die Stadt Gießen und die
jeweilige Schule. Seile, Gurte und Sicherungsgeräte stellt die Stadt zur
Verfügung.
Voraussetzung ist,
dass die beteiligten Sportlehrer eine Zusatzausbildung für das Klettern
absolviert haben. Im Normalfall sollen die Schüler zunächst an der
kleinen Kletterwand, wie sie in den meisten Gießener Sporthallen
vorhanden ist, mit dem Klettern und dem Anwenden der Sicherungssysteme
vertraut gemacht werden. Dann wechseln sie für mindestens fünf Einheiten
pro Halbjahr in die Kletterhalle des Alpenvereins, die mit ihren über
100 Routen der Schwierigkeitsgrade 3 bis 9 und einer Höhe von 16 Metern
ideale Bedingungen für diese Sportart bietet. Auch der große
Boulderbereich, in dem ohne Seilsicherung geklettert wird, kann in den
Unterricht einbezogen werden. Am Ende können die Schüler einen
Basis-Kletterschein (Toprope) erwerben, der ihnen das selbstständige
Klettern erlaubt.
Als erste
Schule hat das Landgraf-Ludwigs-Gymnasium, dessen Sporthalle gerade
zwecks Sanierung gesperrt ist, das neue Angebot genutzt. In der Woche
des Schuljahrswechsels war Sportlehrer Muhammet Aydin, der von zwei
Kolleginnen unterstützt wurde, mit einem Sport-Leistungskurs der
Jahrgangsstufen 9 und 10 zu Gast. Sicherheitshalber waren auch noch zwei
DAV-Klettertrainer zur fachkundigen Betreuung verpflichtet worden. Am
Ende des dreitägigen Kompaktunterrichts stand für die 15 Schüler/innen
die Prüfung für den Kletterschein an. Die Hausherren hoffen natürlich,
dass manche von ihnen nun für sich eine faszinierende Sportart entdeckt
haben und auch ganz privat in die Halle kommen.